Jahreskalender für Kinder – Zusammenhänge lernen super easy!
In diesem Artikel möchte ich Euch einmal zeigen, wie ich meinen Kindern zukünftig ein Gefühl für unsere Zeitrechnung in Jahren, Jahreszeiten, Monaten und Tagen näherbringen möchte. Das Ergebnis ist ein Jahreskalender, auf dem einfach alles drauf ist, was zu einem Jahr dazu gehört.
Aber ich fange am besten einmal ganz von vorne an.
Wie stellt Ihr Euch ein Jahr vor Eurem inneren Auge vor?
Vielleicht findet Ihr, dass das eine komische Frage ist. Aber lasst mich das einmal ausführen.
Mir ist irgendwann einmal aufgefallen, dass ich mir das Jahr als einen geschlossenen Kreis vorstelle. Dabei steht der erste Januar ganz oben und im Laufe des Jahres wandere ich vor meinem inneren Auge wie ein Uhrzeiger weiter „den Berg hinab“. Der Sommer ist dabei für mich der Wendepunkt und ab dann geht es wieder nach oben.
Diese Vorstellung von dem Jahr als eine Art Zifferblatt, ist bei mir fest verankert und unumstößlich. Denke ich an einen Monat und wo wir uns im Jahr befinden, dann habe ich unweigerlich das Bild des Kreises vor Augen und nehme dabei sogar die Perspektive von dem Punkt auf dem Kreis ein, wo wir uns gerade befinden. Quasi in 3D.
Ist das bei Euch auch so?
Sehr lange Zeit habe ich gedacht, das wäre völlig normal, also bei jedem Menschen so. Aus Gesprächen mit anderen Menschen hat sich aber gezeigt, dass das überhaupt nicht so ist.
Jeder scheint sich das Jahr irgendwie anders vorzustellen. Beispielsweise als Linie von links nach rechts. Oder als Gerade, die von einem weg Richtung Horizont verschwindet.
Oder auch als Kreis aber ohne dabei selbst eine Position auf dem Kreis einzunehmen, sondern eher aus einer gewissen Distanz, so wie man auf eine Wanduhr schaut. Andere wiederum haben gar keine räumliche Vorstellung vom Jahr. Es ist einfach eine Abfolge von Monaten.
Ist das nicht total spannend? Dass das so unterschiedlich sein kann?
Warum ist das so?
Ich habe leider auch keine Ahnung. Aber ich habe eine Theorie, warum die genaue Vorstellung des Jahres bei jedem von uns so stark variiert. Trotz der Tatsache, dass wir alle in der gleichen Kultur leben.
Ich kann mir gut vorstellen, dass ich als Kleinkind in der Phase, in der ich ein Gefühl für Zeit und das Jahr entwickelt habe, ganz bestimmtes Anschauungsmaterial hatte, das mir ebendiese Kreis-Vorstellung vermittelt hat.
Dass also am Ende genau der Kalender, die Jahreszeitenuhr, das Buch oder was auch immer, maßgeblich dafür war, wie ich bis heute und wahrscheinlich bis zum Ende meines Lebens das Jahr visualisiere.
Wenn das wirklich so ist, was heißt das dann?
Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass wir unseren Kindern beim Erlernen der Jahreszeiten, Jahre und Monate eine Unterstützung geben, mit der sie sich das Jahr gut vorstellen können.
Ich finde meine persönliche Vorstellung vom Jahr als Kreis super, da sie irgendwie die Idee widerspiegelt, dass Jahreszeiten, Feiertage und wiederkehrende Ereignisse im Laufe eines Jahres in einem fortwährenden Kreislauf auftreten. Diese zyklische Sichtweise vermittelt ein Gefühl der Kontinuität und Sicherheit. Es fügt sich einfach alles ineinander und hält fest zusammen.
Für Kinder einen Kalender mit Jahreszeiten gestalten
Für mich stand also fest, dass ich versuchen möchte, meinen Kindern genau meine Vorstellung vom Jahr zu vermitteln.
Nicht nur das Jahr als Kreis, der aus vier Jahreszeiten besteht sondern das Jahr als geschlossenes System, das alles beinhaltet: Jahreszeiten, Monate und Tage mit allen Ereignissen, die sich im Jahr wiederholen. Die Geburtstage der engsten Familie, die Feiertage, Ostern, Weihnachten, Halloween…
Ich muss sagen, dass mein Projekt sehr sehr viele Stunden Arbeit gekostet hat. Nachdem das Design am Computer endlich fertig war, habe ich es in eine Druckerei gegeben. Dort habe ich mir meine Jahreskalender auf eine 3mm dicke Hartschaumplatte im Format 68x68cm drucken lassen.
Das Ergebnis ist toll geworden und meine Kinder lieben ihren Jahreskalender schon jetzt. Er hängt ganz präsent im Flur und meine Kinder, jetzt vier und fast drei Jahre alt, bleiben ganz oft daneben stehen.
Dann stellen sie Fragen oder erklären meinem Mann und mir wo wir gerade sind und wie oft wir noch schlafen müssen bis wir in den Urlaub fahren oder bis wieder jemand Geburtstag hat oder welches tolle Ereignis sonst noch ansteht. Oder sie zeigen sich gegenseitig, wie lange es noch bis zum Herbst dauert und was danach noch alles kommt.
Ein solcher Jahreskalender hilft Kindern bei der Wahrnehmung der Zeit
Schon nach wenigen Wochen habe ich das Gefühl, dass meine beiden Kinder bereits ein Gespür für das Jahr entwickelt haben. Wie lang es ist, was alles in einem Jahr passiert und wie das mit den Tagen und den Monaten alles zusammenhängt.
Und in einigen Jahren, wenn sie erwachsen sind, werde ich sie einmal fragen, wie sie sich das Jahr vor ihrem inneren Auge vorstellen. Und da bin ich schon jetzt sehr gespannt auf ihre Antworten. 🙂