Kinderzimmer

Wasserperlen für Kinder – Super Idee oder besser Finger weg?

Habt Ihr schon einmal von Wasserperlen gehört? Ich habe sie das erste Mal im Kindergarten gesehen, als mein Sohn noch keine zwei Jahre alt war. Da stand ein Behälter auf dem Tisch mit kleinen bunten und glitschigen Kugeln und ich habe sofort an Bubble Tea gedacht. Wasserperlen sehen nämlich genauso aus wie die Perlen, die darin sind! Aber von vorne.

Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - PIN

Was sind Wasserperlen?

Wasserperlen, auch als Wasserkugeln, Aqua-Kugeln oder Hydrokugeln bekannt, sind kleine Kugeln aus Gel, die Wasser aufnehmen und speichern können. Dieses Gel ist aus einem polymeren Material und in der Lage sehr große Mengen an Flüssigkeit aufzunehmen und zu halten.

Legt man die trockenen Wasserperlen in Wasser ein, dann quellen sie stark auf und bekommen dabei ihre gelartige Konsistenz. Und die Optik von Bubble Tea Perlen.

Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - kleine Wasserkugeln

Warum sind Wasserperlen toll zum Spielen?

Das versteht sich eigentlich von selbst. Kinder lieben solche Dinge einfach! Es macht Spaß, die glitschigen nassen Kugeln anzufassen, umzufüllen, damit zu kochen. Das Spiel mit Wasserperlen ist einfach ein sensorisches Erlebnis, bei dem Kinder total kreativ werden können.

Dazu sind die Perlen recht günstig. Schon mit einer kleinen Menge an trockenen Perlen kann man eine Unmenge an glitschigen Kugeln herstellen.

Die Kritik an Wasserperlen

Wenn man im Internet liest, was es alles so über Wasserperlen zu lesen gibt, dann stößt man relativ schnell auch auf Kritik.

Zwar sind die Wasserperlen nicht giftig. Aber ihre Fähigkeit, viel Wasser zu speichern und dabei ein vielfaches ihrer Größe anzunehmen, ist gar nicht so ungefährlich.

Werden trockene Perlen verschluckt, dann ist von schweren Folgen zu lesen, wie beispielsweise von Darmverschlüssen und Schlimmerem. Denn dann ziehen sich die Perlen die Feuchtigkeit aus dem Kinderkörper. Bemerkt man das Verschlucken nicht schnell genug, dann kann es gefährlich werden.

Stecken sich die Kinder die trockenen Perlen in Nase oder Ohren kann es ebenfalls gravierende Schäden geben.

Das leuchtete mir soweit ein. Somit war für mich klar, dass ich meinen Kindern niemals die trockenen Perlen in die Hand gebe. Sondern nur die bereits maximal aufgequollenen Kugeln.

Meine Kinder mit ihren vier und fast drei Jahren verstehen inzwischen, dass sie nichts in den Mund und erst recht nichts herunterschlucken sollen, was nicht ausdrücklich als essbar freigegeben ist.

Daher waren meine Bedenken grundsätzlich nicht groß, sie mit den Wasserperlen spielen zu lassen. Vor allen Dingen dann, wenn sie schon aufgequollen sind und somit mit Wasser gesättigt.

Welche Wasserperlen kaufen?

Für mich stand also fest, dass ich demnächst ein Wasserperlen-Spiel-Event für meine Kinder veranstalte. Jetzt musste ich nur noch entscheiden, welche ich kaufe.

Gebt Ihr „Wasserperlen“ als Suchbegriff bei Amazon ein, dann werdet Ihr überschüttet von Angeboten.

Am Ende habe ich mich für zwei Varianten entschieden. Einmal für 50.000 Wasserperlen von DekOH!, weil bei denen damit geworben wurde, dass sie zertifiziert geprüft ungiftig sind (Amazon: DekOH! Wasserperlen*). Und eine weitere Packung mit 20.000 extra großen Wasserperlen (Amazon: Heixstar Wasserperlen XXL*).

Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - Kleine Perlen Verpackung
Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - Große Perlen Verpackung

Welche Wasserperlen waren nun besser im direkten Vergleich?

Das kann ich sehr kurz machen. Die XXL Perlen sind wirklich wesentlich größer als die normale Variante, was ich für die Kinder schöner finde. Zudem haben meine XXL Wasserperlen kräftigere Farben. Sogar schwarze Kugeln sind mit dabei. Auch das spricht für die großen Kugeln.

Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - Perlen im Vergleich

Bei der Quellfähigkeit sind beide Produkte ziemlich beeindruckend. Auf den folgenden Bildern könnt Ihr einmal sehen, wie wenige von den winzigen trocknen Kugeln ausreichen, um aufgequollen ein Wasserglas zu füllen.

Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - Kleine trockene Perlen
Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - Kleine Perlen aufgequollen
Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - Große Perlen trocken
Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - Große Perlen aufgequollen

Würde ich die Perlen noch einmal kaufen, dann auf jeden Fall wieder die XXL Variante.

So maximiert Ihr den Spielspaß mit den Wasserperlen

Nun war also der Tag gekommen, an dem meine Kinder endlich mit den Wasserperlen spielen durften. Soviel vorab: Die Kinder hatten wirklich eine Menge Spaß!

Damit sie mit den Perlen auch etwas anfangen können, habe ich mir zusätzlich ein paar Utensilien besorgt. Das beste Teil war ein durchdachtes Spieltablett. Zwar ist es mit 70€ echt nicht billig, aber in meinen Augen sein Geld wert (Amazon: Inspire My Play Spieltablett*).

Dabei handelt es sich um einen großen runden Behälter mit dicht schließendem Deckel. Darin sind sechs dreieckige Schalen, die beliebig herausgenommen werden können.

Zusammen mit ein paar Schaufeln (Amazon: Inspire My Play Stapelbare Silikonschaufeln*) und Schalen (Amazon: Inspire My Play Stapelbare Silikonschalen*) konnte das wilde Spiel mit den Wasserperlen beginnen.

Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - Mit Spieltablett

Es wurde umgefüllt, sortiert und gematscht was das Zeug hält. Am Ende wurde die große Schale sogar als Fußbad genutzt.

Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - Spieltisch

Aber auch wenn Ihr nicht so ein teures Zubehör kaufen wollt, wird sicherlich eine Menge Spielspaß aufkommen. Ein paar gewöhnliche leere Becher, Löffel und Schalen reichen vollkommen, um die Kinder zu inspirieren.

Ich kann die Wasserperlen also auf jeden Fall empfehlen?

Joa, da habe ich leider meine anfänglichen Euphorie ein wenig verloren. Die Kinder hatten Spaß, das ist gar keine Frage.

Aber: Diese Wasserperlen sind wirklich eine riesige Sauerei! Natürlich färben sie nicht ab oder so. Aber sie sind nass! Und das heißt auch, dass die Kinder, die Unterlage und alle Spielmaterialien ebenfalls nass werden.

Ich habe meine Kinder bei uns auf dem Wohnzimmerteppich spielen lassen. Nach einer Weile mischten sich dann auch noch die Fusseln des Teppichs in die Wasserperlen und so richtig appetitlich waren sie dann nicht mehr.

Dazu kommt eine Tatsache, die mir vorher so nicht bewusst war: Die Wasserperlen gehen ganz leicht kaputt! Sobald auch nur leichter Druck auf einer Perle lastet, wird sie zu einer Art Gel-Matsche.

Meine Erfahrungen zu Wasserperlen für Kinder - Gehen leicht kaputt

Im Endeffekt war ich während des Spielens die ganze Zeit dabei, meine Kinder daran zu erinnern, dass sie aufpassen sollen, nicht auf die Perlen zu treten!

Ihr könnt Euch vorstellen, dass das im Eifer des Gefechts nicht ganz so gut funktioniert hat. Die Kinder hatten den Spaß ihres Lebens und ich war dabei, ständig die Gel-Matsch-Häufchen vom Teppich zu pflücken.

Und nicht zuletzt kommt das Thema Springfähigkeit. Denn die Wasserperlen verhalten sich ein bisschen so wie Flummis! Wenn man sie fallen lässt oder von einem Gefäß in ein anderes schüttet, dann springen sie in alle Richtungen davon!

Das bedeutet, dass ich die Spielzeit auch damit verbracht habe, hinter wegrollenden Perlen herzujagen. Schließlich hatte ich die Befürchtung, dass die Perlen unter Sofa und Schrank rollen und dort liegen bleiben.

So lange liegen bleiben bis sie wieder getrocknet sind. Und ihre ursprüngliche Form angenommen haben. Das heißt bis sie wieder winzig klein und potenziell gefährlich beim Verschlucken sind. Und was, wenn dann eins der Kinder oder eine der Katzen denkt, es ist ein Zuckerstreusel…

Mein Fazit zum Thema Wasserperlen

Die Perlen sind wirklich faszinierend und sie machen den Kindern viel Spaß. Aber bevor Ihr sie Euren Kindern kauft, macht Euch Gedanken, in welchem Umfeld Ihr sie wie damit spielen lassen wollt.

Ich für meinen Teil werde diese Dinger nicht so schnell wieder hervorholen. Drinnen war mir das einfach zu wild. Und in den Garten möchte ich sie auch nicht mitnehmen. Denn biologisch abbaubar hin oder her, im Endeffekt hätte ich dann überall polymere Kugeln im Gras, Gebüsch, im Beet…

Inzwischen habe ich ein paar Päckchen trockene Kichererbsen gekauft. Mit denen spielen meine Kinder mit dem Spieltablett und all den Gefäßen genauso begeistert. Und die haben die Nachteile der Wasserperlen nicht.

Die Kichererbsen gehen nicht kaputt, wenn man darauf tritt (da müsste man sich schon sehr viel Mühe geben!), sie rollen nicht so schnell weg und richtig gefährlich sind sie beim Verschlucken auch nicht. Sie vermatschen nicht mit Fusseln und zudem kann man damit noch viel mehr Kreativität beim Spielen entfalten.

Denn weil sie trocken sind können sie problemlos mit anderem Spielzeug verwendet werden. Ein Highlight ist beispielsweise, wenn auf der Baustelle der Bagger den Kipplaster mit den Kichererbsen beladen soll. Oder wenn die Mülltonnen voll mit Kichererbsen in den Mülllaster gekippt werden.

Fliegen die Kichererbsen nach dem Spiel-Inferno im ganzen Zimmer herum, sauge ich sie einfach auf und der Spuk ist vorbei. 🙂

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