Unterwegs

Mobilität mit Kindern – Kinderwagen, Buggy oder Bollerwagen?

Ihr seid unterwegs mit Kindern? Egal, ob Ihr einen kleinen Spaziergang um den Block plant, in der Stadt unterwegs seid oder einen Ausflug in die Natur vorhabt, die Wahl des richtigen Fortbewegungsmittels spielt eine entscheidende Rolle. Doch bei dem riesigen Angebot an Kinderwagen, Buggys und Co. für Babys und Kleinkinder kann man schnell die Übersicht verlieren.

Was davon braucht man eigentlich für was? Und was sind die Vor- und Nachteile?

Kinderwagen, Buggy oder Bollerwagen? - PIN

Hier möchte ich Euch einmal eine Übersicht zu den gängigsten Optionen mit ihren Vor- und Nachteilen geben.

Ihr werdet sehen, dass egal ob Kinderwagen, Buggy, Reisebuggys oder Bollerwagen, jedes Gefährt im Grunde seine Berechtigung hat.

Am Ende kommt es auf Eure persönliche Lebenssituation an und darauf, was Ihr mit Euren Kindern vorhabt.

Der klassische Kinderwagen

Der klassische Kinderwagen gehört oft zu den ersten Anschaffungen, die Ihr während der Schwangerschaft macht. Und leider auch zu den teuersten.

Am Häufigsten werden sogenannte Kombi-Modelle angeboten. Das bedeutet, dass Ihr ein Untergestell mit zwei verschiedenen Aufsätzen kaufen könnt.

Bei dem ersten Aufsatz handelt es sich um eine Babywanne, in dem Euer Baby ca. die ersten sechs Lebensmonate verbringt.

Der zweite Aufsatz ist der sogenannte Sportsitz. Das ist ein flexibel einstellbarer Sitz, in dem Euer Baby mitfährt, sobald es alleine sitzen kann.

Vorteile

  • Komfortabel für Neugeborene: Kinderwagen sind perfekt für Neugeborene geeignet, da sie eine flache Liegeposition bieten. In der Babywanne können sie warm und gemütlich eingepackt werden.
  • Geräumiger Stauraum: Ihr könnt alle wichtigen Dinge, von Wickeltasche bis hin zu Einkäufen problemlos verstauen. Je nach Modell gibt es mal mehr, mal weniger Platz. Im Grunde kriegt Ihr aber immer alles unter.
  • Stabilität: Kinderwagen sind in der Regel stabil und gut gefedert, was eine sanfte Fahrt für Euer Baby ermöglicht.

Nachteile

  • Sperrig: Kinderwagen sind oft sperrig und schwer, was sie für Reisen oder den Transport im Auto unpraktisch macht.
  • Eingeschränkte Wendigkeit: In engen Räumen oder belebten Straßen kann ein Kinderwagen unhandlich sein.
  • Hoher Preis: Für einen klassischen Kinderwagen müsst Ihr auf jeden Fall mit mehreren hundert Euro rechnen.

Ich selbst hatte für meine Kinder den wunderschönen Kombi-Kinderwagen Viper 4 von ABC Design aus der Diamond Edition (Das ist der hier: Viper 4 auf babyartikel.de).

Der war super stabil, sehr gut zu lenken, auch für meinen Mann, der sehr groß ist. Er war hochwertig und optisch mit seinem Roségold echt der Knaller.

Kinderwagen, Buggy oder Bollerwagen? - Kombi-Kinderwagen
Kinderwagen, Buggy oder Bollerwagen? - Kombi-Kinderwagen mit Sportsitz

Aber das Teil war auch ziemlich schwer! Den alleine ins Auto zu hieven war echt nicht einfach. Gerade in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt nicht so optimal. Zudem hat er in unserem eigentlich schon sehr großen Auto den gesamten Kofferraum eingenommen.

Für uns war das ok, denn es war Corona und wir sind meistens sowieso nur bei uns im Ort zum Spazieren unterwegs gewesen. Außerdem habe ich einen starken Mann, so dass ich den Wagen nur selten alleine ins Auto laden musste. 😉

Ich kann Euch dennoch den Tipp geben: Fahrt auf jeden Fall in ein Fachgeschäft, um Euch die Kinderwagen-Modelle anzusehen. Denn nur dann könnt Ihr Euer Wunschmodell Probefahren, es einmal selbst auf- und zuklappen, es hochheben oder sogar testen, ob es in Euren Kofferraum passt.

Was Ihr aber auch bedenken solltet

Meiner Meinung nach ist so ein Kinderwagen basic und absolut unerlässlich. Es gibt aber auch Frauen, die sagen, sie wollen ein solches Teil nicht haben! Warum? Weil man das Kind mit Hilfe einer Trage auch einfach tragen kann. Da fühlt sich das Kind geborgen und man braucht keinen teuren Kinderwagen anschaffen.

Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, dann wartet also vielleicht einfach bis Euer Baby da ist und entscheidet dann, ob Ihr überhaupt einen klassischen Kinderwagen haben möchtet.

Der Allrounder Buggy

Sobald das Kind sicher sitzen kann, könnt Ihr Euren Nachwuchs im Buggy spazieren fahren. Je nach Modell, kann die Sitzposition des Kindes individuell angepasst werden.

Und je nach Modell kann so ein Teil bis zu einem Kindsgewicht von 15 oder sogar 30kg belastet werden.

Im Durchschnitt ist so ein Buggy bis zu einem Alter von etwa drei Jahren nutzbar.

Vorteile

  • Leicht und kompakt: Buggys sind leicht und einfach zu transportieren, ideal für unterwegs oder den Stadtbummel.
  • Geeignet für ältere Babys und Kleinkinder: Sie bieten eine bequeme Sitzposition für ältere Babys und Kleinkinder, die die Welt entdecken möchten.
  • Wendig: Buggys sind oft wendiger und einfacher zu manövrieren als Kinderwagen.

Nachteile

  • Weniger Stauraum: Im Vergleich zu Kinderwagen bieten Buggys weniger Stauraum.
  • Nicht für Neugeborene geeignet: Die meisten Buggys bieten keine flache Liegeposition, was sie für Neugeborene ungeeignet macht. Bis das Kind sicher sitzen kann, braucht Ihr einen Kinderwagen mit Babywanne oder eine Trage.

Bei uns kam der erste Buggy ins Haus, als Kind Nr. 2 auf die Welt kam. Denn ab diesem Zeitpunkt brauchte das Neugeborene unseren klassischen Kinderwagen. Mit seinen 16 Monaten brauchte aber mein Erstgeborener auch noch ein Fortbewegungsmittel.

Aus diesem Grund schafften wir einen Joie Litetrax 4 DLX Air an, ein sehr weit verbreitetes Modell (Hier der Joie auf babyartikel.de). Dieser Buggy ist mit seinen ca. 200€ im Vergleich zum klassischen Kinderwagen günstig, lässt sich aber genauso gut fahren. Er ist leicht, einfach im Handling und aufgrund seiner Stabilität und Maße lange für das Kind nutzbar.

Kinderwagen, Buggy oder Bollerwagen? - Buggy

Einen solchen Buggy empfehle ich Euch in jedem Fall, wenn Ihr keinen Kinderwagen angeschafft habt.

Aber auch wenn Ihr einen Kombi-Kinderwagen habt, also einen Kinderwagen, der auch einen Sportsitz hat, kann so ein Buggy Sinn machen. Nämlich dann, wenn Ihr viel mit dem Auto unterwegs seid oder in den Urlaub fahrt.

Da ist so ein Buggy einfach viel weniger sperrig und leichter. Im Vergleich dazu wirkt ein klassischer Kinderwagen wie ein riesiger Klotz. 🙂

Die Option für den Urlaub: Reisebuggys

Neben den „normalen“ Buggys gibt es auf dem Markt auch viele Reisebuggys. Diese sollen, wie der Name schon sagt, sehr praktisch für Reisen sein.

Vorteile

  • Ultraleicht und kompakt: Reisebuggys sind extrem leicht und können oft kompakt zusammengefaltet werden, um sie im Flugzeug oder im Kofferraum zu transportieren. Sie beanspruchen nur wenig Platz und sind einfach zu handhaben.
  • Geeignet für ältere Kinder: Wie Buggys bieten Reisebuggys eine komfortable Sitzposition für ältere Babys und Kleinkinder.

Nachteile

  • Weniger Komfort: Aufgrund ihrer leichten Bauweise bieten Reisebuggys oft weniger Federung und Komfort als Kinderwagen.
  • Weniger Stabilität: Aufgrund ihrer leichten Bauweise sind Reisebuggy oft etwas „klapprig“.
  • Eingeschränkter Stauraum: In der Regel gibt es nur wenig Platz für Wickeltasche & Co.

Wir haben auch einen Reisebuggy angeschafft, weil wir ein Modell haben wollten, das zusammen mit unserem Kombi-Kinderwagen in den Kofferraum passt. Dabei hatten wir uns für das Modell Ping von ABC Design entschieden (Der Ping auf babywalz.de).

Kinderwagen, Buggy oder Bollerwagen? - Reisebuggy

Nur wenige Monate später haben wir das Teil allerdings wieder über Kleinanzeigen verkauft. Warum?

Weil das Teil leider so schlechte Fahreigenschaften hatte, dass es eine Qual war, das Kind darin zu schieben. Dabei gehörte unser Modell schon zu den hochwertigeren und hochpreisigen.

Der Reisebuggy war zwar total leicht und kompakt, aber so ungeliebt von uns, dass er am Ende nur noch herumstand.

Daher würde ich Euch einen solchen Reisebuggy wirklich nur dann empfehlen, wenn Ihr damit in den Urlaub fahren oder fliegen wollt und es wirklich entscheidend auf die Größe und das Gewicht ankommt. Für den Alltag ist so ein Teil ansonsten eher nicht geeignet.

Der Hit für jeden Ausflug: Bollerwagen

Kinder kann man auch mit einem Bollerwagen transportieren. Sobald sie sicher sitzen können, kommen schon die ersten Modelle in Betracht. Nämlich solche, die 5-Punkt-Gurte integriert haben.

Gerade für Eltern, die mehr als ein Kind haben, ist so ein Bollerwagen eine großartige Erfindung. Alle Kinder rein in den Bollerwagen und schon hat man sie alle unter Kontrolle. 🙂

Vorteile

  • Für mehr als ein Kind: Je nach Modell können bis zu vier Kinder im Bollerwagen angeschnallt werden.
  • Robust und geräumig: Bollerwagen sind robust und bieten viel Platz für Kinder und Gepäck. Sie sind perfekt für Tage im Freien und Outdoor-Abenteuer.
  • Leichtes Handling: Sie lassen sich leicht ziehen und/oder schieben und eignen sich gut für Picknicks, Wanderungen und Strandtage.
  • Vielseitig: Ein Bollerwagen kann auch als Transportmittel für Einkäufe oder den Wochenendausflug dienen.

Nachteile

  • Nicht für Neugeborene geeignet: Bollerwagen sind in der Regel nicht für Neugeborene geeignet, da sie keine flache Liegeposition bieten.
  • Nicht gut für ein Nickerchen geeignet: Wird ein Kind im Bollerwagen müde, dann wird das Schläfchen eher ungemütlich. Denn man kann dann keine Rückenlehne zurückstellen oder ähnliches. Das Kind hängt dann aufrecht „in den Seilen“. Alternativ kann man das Kind flach im Bollerwagen hinlegen, was aber nur dann richtig funktioniert, wenn nur ein Kind im Bollerwagen ist.
  • Größeres Packmaß: Im Vergleich zu Buggys und Reisebuggys sind Bollerwagen sperriger und schwerer.

Wir haben uns einen Bollerwagen angeschafft, als Kind Nr. 2 stabil sitzen konnte. Denn wir wollten ein Transportmittel haben, in das beide Kinder gesetzt werden können. So kann auch mal ein Elternteil alleine sicher und stressfrei mit den Kindern unterwegs sein.

Wir haben uns für den FamilyStar Premium von Elvent entschieden (FamilyStar Premium auf elvent.shop). Ich muss gestehen, dass wir bei dem Preis von über 400€ etwas geschluckt haben. Aber ich muss sagen, das Teil war eine der besten Anschaffungen für die Kinder überhaupt.

Die Kinder lieben es, im Bollerwagen zu sitzen und die Welt um sich herum zu erkunden. Selbst wenn sie bei Ausflügen zwischendurch müde werden, können sie bequem sitzen und die Aussicht genießen.

Inzwischen lassen wir unsere Kinder (2 und 3 Jahre) ohne Anschnallgurt mitfahren. Dadurch können sie sich im Wagen frei bewegen. Wenn sie neben dem Wagen her laufen, springen sie zwischendurch gerne freiwillig in den Wagen zurück, um etwas zu Essen oder zu Trinken.

Dabei kriegen wir immer alles an Gepäck in unserem Bollerwagen unter, egal wieviel wir mitnehmen. Er ist super stabil und leicht zu lenken. Selbst am Strand kriegt man das Teil noch durch den Sand geschoben.

Woher ich das weiß? Weil unser Bollerwagen sogar schon einmal als Kinderwagenersatz mit uns nach Spanien geflogen ist. Da Kinderwagen von den meisten Fluggesellschaften gratis mitgenommen werden, mussten wir für den Transport noch nicht einmal etwas bezahlen.

Der Bollerwagen hatte dort verschiedene Aufgaben. Zum einen diente er uns als „Pool-Express“. Neben den Kindern waren dort Handtücher, Proviant, Kühltasche, Schwimmflügel, Gummitiere, Sonnencreme und alles andere, was man für einen Pool-Tag braucht, untergebracht.

Kinderwagen, Buggy oder Bollerwagen? - Elvent

Selbst zum Wickeln war der Bollerwagen bestens geeignet. Wickelunterlage in den Bollerwagen, Kind drauf und dann kann sicher und diskret der Popo frisch gemacht werden. 🙂

Zum anderen war der Bollerwagen unser „Strand-Transfer“. Vollgepackt bis obenhin (und die Kinder irgendwo darunter 😉 ) hatten wir alles mit dabei, was wir für einen ganzen Tag am Strand brauchten. Dabei hatte ich sogar noch meine Hände frei, während mein Mann den Wagen schob.

Kinderwagen, Buggy oder Bollerwagen? - Titelbild

Und nicht zuletzt war unser Bollerwagen der „Shopping-Assistent“, der uns im Supermarkt nicht nur die Kinder im Zaum hielt, sondern auch als Einkaufswagenersatz diente. Und der uns danach alle Einkäufe sicher zurück zum Hotelzimmer fuhr.

Heute ist der Bollerwagen immer unser treuer Begleiter, wenn wir einen Ausflug machen. Egal, ob wir in den Märchenwald fahren, zum Feuerwehrfest oder einfach nur zum Spielplatz. Der Bollerwagen ist immer mit dabei und hat jede Form von Buggy abgelöst.

Unser Bollerwagen ist belastbar bis 80kg und somit gehen wir davon aus, dass er uns noch viele Jahre bei unseren Abenteuern und Urlauben begleiten wird.

Die Wahl des richtigen Bollerwagens

Wenn Ihr Euch auch für einen Bollerwagen interessiert, dann beachtet bitte einige Dinge. Denn leider sind nicht alle Modelle so toll, wie unser Bollerwagen. Es gibt auch preiswerte Bollerwagen, die dann leider überhaupt keine schönen Fahreigenschaften haben oder es nicht einmal ansatzweise durch Sand schaffen.

Bevor Ihr unzufrieden seid, schaut Euch die Angebote bitte ganz genau an. Denn wer billig kauft, kauft leider oft zwei Mal…

  • Sicherheit: Stellt sicher, dass der Bollerwagen den Sicherheitsstandards entspricht und (falls Euer Kind noch Gefahr läuft, aus dem Bollerwagen herauszufallen) über Sicherheitsgurte verfügt. Wichtig ist vor allen Dingen, dass es eine gut funktionierende Feststellbremse gibt, damit Euch der Wagen nicht wegrollen kann.
  • Komfort: Achtet auf eine angenehme Sitzposition für die Kinder. Damit meine ich, dass es zumindest eine leichte Polsterung geben sollte und in der Nähe des Kindes keine scharfen Kanten sind oder Stellen, an denen sich das Kind die Finger klemmen kann.
  • Belastbarkeit: Überlegt, wie viel Gewicht der Bollerwagen tragen soll, um sicherzustellen, dass er Euren Bedürfnissen entspricht. Wenn Ihr neben den Kindern auch noch Proviant, eine Kühltasche etc. einpackt, dann kommen da schnell ein paar Kilos zusammen!
  • Zusätzliche Funktionen: Einige Bollerwagen haben zusätzliche Features wie Sonnendächer, zusätzlichen Stauraum, Getränkehalter, Regenschutz etc. Überlegt, welche Extras Euch wichtig sind.
  • Größe und Gewicht: Bedenkt, wie groß und schwer der Bollerwagen ist und ob Ihr ihn leicht transportieren könnt. Ein Bollerwagen ist nie sonderlich handlich. Aber er sollte zumindest in Euren Kofferraum passen.
Kinderwagen, Buggy oder Bollerwagen? - Elvent zusammengeklappt

Ihr seht, es gibt einige Möglichkeiten, Kinder zu transportieren. Dabei hat jedes Fortbewegungsmittel seine eigenen Vor- und Nachteile. Jedes hat irgendwo seine Berechtigung, weil sie alle ganz unterschiedliche Bedürfnisse erfüllen.

Während Kinderwagen ideal für die Anfangszeit sind und besten Komfort bieten, sind Buggys leicht und wendig und perfekt für die Stadt. Reisebuggys sind unschlagbar auf Reisen, dafür aber im Alltag ein Graus. Und ein Bollerwagen ist für uns ein unverzichtbarer Begleiter für jede Art von Ausflug.

An Ende könnte es also sein, dass Ihr Euch gar nicht fragen müsst: „Kinderwagen, Buggy oder Bollerwagen?“ Sondern dass die Frage eher lauten muss „Welchen Kinderwagen, welchen Buggy UND welchen Bollerwagen?“. 🙂

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